Geschichtlicher Rückblick in Warendorf

In Warendorf wurde 1910 ein erster Entwässerungsentwurf aufgestellt. Es wurde damals bereits eine Kläranlage geplant. Sie sollte aus einem Grobrechen und einem Emscherbrunnen bestehen. Diese Planung wurde allerdings damals nicht umgesetzt, ebenfalls wurde die in diesem sehr weitsichtigen Entwurf geplante Trennkanalisation nicht verwirklicht. Man entschied sich, ganz offensichtlich durch den ersten Weltkrieg und dem daraus resultierenden Geldmangel bedingt, für die heute noch vorherrschende Mischwasserkanalisation. Das Abwasser wurde systematisch gesammelt und an sieben Stellen direkt in die Ems geleitet.

Bau der Kläranlage 1957 Die erste Warendorfer Kläranlage wurde nach einem 1954/55 aufgestellten Entwurf gebaut und 1957 in Betrieb genommen. Bis dahin wurde das Abwasser auch in der Innenstadt in die Kleinkläranlagen, Sicker- und Jauchegruben eingeleitet und das überschüssige Wasser über Straßenkanäle direkt in die Ems geleitet. Die ersten nach einem Entwässerungsentwurf für die gesamte Stadt Warendorf gebauten Kanäle wurden erst zu Beginn des 20sten Jahrhunderts errichtet.
Neben dem kommunalen Abwasser gelangte auch das Abwasser aller Gewerbebetriebe unbehandelt in die Ems. Die Kläranlage befindet sich noch heute an der gleichen Stelle wie im Jahr 1957.

1967/68 wurde die Kläranlage zum ersten Mal vergrößert. die wachsende Bevölkerung und die wesentlichen Erweiterungen der führer in Warendorf ansässigen Textilfirmen waren die Gründe für diese notwendig gewordene Baumaßnahme. Hierbei wurde auch der erste Faulturm errichtet und in Betrieb genommen. Der damals anfallende Klärschlamm wurde noch in Gänze in der Landwirtschaft genutzt.

1982 wurde die zweite Erweiterung auf über 50.000 Einwohnerwerte fertig gestellt. Ausdrücklich wurde damals die gesamte Klärschlammbehandlung mit einer leistungsstarken Entwässerungseinrichtung geschaffen.

Nach den Abwasseranschlüssen der Ortsteile Freckenhorst, Einen, Milte, Müssingen und den wesentlich verstärkten Einleitungsbedingungen wurde die Kläranlage auf 80.000 Einwohnerwerte erweitert und 1993 in Betrieb genommen.