Dichtigkeitsprüfung für Kanäle: Kosten kommen auf alle zu

Veröffentlicht am: 14.07.2010
Warendorf pw (gl) Das Landeswassergesetz beschert auch den Warendorfer Hauseigentümern in den kommenden Jahren viel Arbeit und möglicherweise hohe Kosten. Denn alle Schmutzwasserleitungen, die von den Hausanschlüssen bis zu den öffentlichen Abwasserkanälen laufen, müssen auf Dichtigkeit untersucht werden, und zwar auf eigene Kosten der Grundeigentümer.

Dichtigkeitsprüfung für Kanäle Zurzeit sind die Mitarbeiter der städtischen Entsorgungsbetriebe dabei, mit der Bezirksregierung über die Fristen zu verhandeln, bis wann diese Überprüfungsaktion abgeschlossen sein muss. Zurzeit sieht es so aus, dass diejenigen, deren Altbauten in den beiden Wasserschutzgebieten liegen, bis Ende 2014 damit fertig sein müssen, alle, die ansonsten im Außenbereich wohnen, bis Ende 2015. Für alle anderen Hauseigentümer könnte sich eine Fristverlängerung ergeben, über die noch ein Einvernehmen mit der Aufsichtsbehörde in Münster erzielt werden muss. Bei Neubauten muss der Nachweis der Dichtigkeit übrigens sofort mit Fertigstellung erbracht werden.

Wie Eva Eikenkötter, Mitarbeiterin der Entsorgungsbetriebe, jetzt informierte, halte die Stadt Warendorf für Altbauimmobilien eine Überprüfung der Schmutz- und Mischwasserrohrleitungen durch eine visuelle Untersuchung per ferngesteuerter Kamera für ausreichend. Die aufwändigeren Prüfungen per Luft- oder Wasserdruck möchte man den Warendorfern gerne ersparen.

Denn Kosten kommen auf die Hauseigentümer ohnehin zu. Die Dichtheitsprüfungen würden voraussichtlich zwischen einigen hundert und wenigen tausend Euro kosten, heißt es in einer Zusammenstellung der Entsorgungsbetriebe. Noch dicker kommt es natürlich, wenn dabei tatsächlich ein Leck festgestellt wird. Im Zweifel könnte es vor allem bei älteren Häusern daher sogar besser sein, sich die Dichtheitsprüfung zu schenken und lieber gleich den Boden aufzureißen und neue Rohre zu verlegen.

Wer aber meint, um die Prüfung oder Sanierung herumzukommen, für den könnte es ein böses Erwachen geben, da empfindliche Bußen zahlen muss, wer erwischt wird.

Da es sich um ein Thema handelt, das sehr sensibel ist und alle Grundeigentümer betrifft, will die Stadt umfassend darüber informieren und dazu unter anderem eine Broschüre Anfang des kommenden Jahres herausgeben.

Bereits jetzt weisen Experten darauf hin, dass man die Untersuchungen nur von ausdrücklich zugelassen Fachleuten vornehmen lassen sollte. Denn bereits jetzt sind schwarze Schafe mit Billigangeboten unterwegs, die später teuer werden können.